Inhalt | |
1. | Einleitung |
1.1 | Herstellung |
1.2 | Stempel |
2. | Hersteller |
2.1. | Staatliche Arsenale |
2.2. | Andere Hersteller |
3. | Hersteller und Stempel |
4. | Die Prüfung/Abnahme |
5. | Truppenstempel |
6. | Andere Stempel |
7. | Referenzen |
Das Bajonett des 16. Jahrhunderts wurde gewöhnlich in 3 Teilen gefertigt: die Dille, der Arm mit Klinge sowie die Schmetterlingsschraube. Der Sockel wurde oft aus verschrotteten Gewehrläufen hergestellt, welche am Arm angeschweißt wurden.
Folgende Handwerker waren an der Bajonettherstellung beteiligt:
Bajonettmacher/Bajonettschmied ('bajonettsmed') |
Der gebräuchliche Name für
Bajonettmacher. Der 'Der Svetsare' war verantwortlich für das Schmieden der Bajonette. (Diese wurden in Vira bruk 'svetsare' genannt. Ich weiß nicht, ob dies eine allgemein gebräuchliche Bezeichnung war. ) |
Bajonettschleifer ('bajonettslipare') ('bajonettfilare') |
Die geschmiedete Klinge
wurde an den Bajonettschleifer ('bajonettslipare').
(Ab 1750 wurden sie 'bajonettfilare' genannt [11]). (Zur selben Zeit wurden die ‘filare’ als eigene Zunft erwähnt. Es ist nicht klar, wie die Tätigkeitsfelder voneinander abgegrenzt waren.) |
Socket grinder ('hölsefilare') | |
Scabbard maker ('bältare') | Lederarbeiten, Scheiden |
Im Arsenal von Söderhamn gab es 1750:
1 Bajonettmacher (Meister), 2 Gesellen und 2 Lehrlinge. |
1 Bajonettschleifer (Meister), 1 Gesellen und 1 Lehrling. |
1 Bajonettfeiler (Meister), 2 Gesellen und 1 Lehrling. |
Es gibt eine Notiz von Antons Svab über den Besuch in Söderhamn im Jahre 1796, betreffend die Herstellung eines Bajonettes m/1791:
„Weiterhin wurden verpflichtet ein Bajonettmacher, er erhielt 12 Schilling für jedes geschweißte Bajonett, ein Bajonettschweißer, der die Dille am Arm anbrachte – er erhielt 3 Schilling - sowie 2 Bajonettschleifer, welche für das Schleifen und Polieren 4 Schilling bekommen sollten.“
Die Bajonettmacher waren normalerweise in Zünften (wie z.B. der Pistolenmacherzunft) organisiert, aber in Vira bruk hatten sie ab ca. 1740 ihre eigene Zunft.7 . Januar 1704 | Das Kriegskollegium forderte alle Firmen auf, die Gewehrläufe und Schlösser mit Firmenstempeln zu versehen. |
Spätes 18. Jh. | Angenommene Bajonette (oder Modifikationen) wurden ungefähr ab Modell m/1775 bis m/1799 mit dem Abnahme- bzw. Prüfstempel auf dem Arm in Dillennähe gestempelt. Der Stempel bestand aus einer Signatur mit darüber angeordneter Krone, z.B. gekröntes ‚A‘, ‚B‘ oder ‚M‘. |
1822 Prüfvorschrift | Der Prüfer hat die angenommenen Bajonette an der Armseite zu stempeln, angenommene Scheiden sind über der Scheidenverriegelung zu stempeln. |
1830 Prüfvorschrift | Es wurden 3 Prüfer festgelegt – der 1. und 2. Prüfoffizier sowie ein Prüfmeister. Das jeweilige Bajonett wurde, wenn es abgenommen war, an der Armseite gestempelt. |
1850 Prüfvorschrift | Der Hersteller/Bajonettmacher
stempelte seine Singnatur in Nähe des Arms auf die Klingenoberseite. Dort
wurden ebenfalls Seriennummer und Jahr gestempelt. 2 Prüfer waren vorgeschrieben. Angenommene Bajonette wurden von den Prüfern auf dem Arm auf der Seite gestempelt, auf der sich der Gang befand. |
Im Jahr 1620 entschied König Gustav Adolf II., die Schmiede in bestimmten Städten (Norrtälje, Norrköping, Sundsvall, Söderhamn und Örebro) zusammenzufassen. Dabei arbeiteten die Schmiede weiterhin in ihrer eigenen Werkstatt, jedoch innerhalb eines Arsenals ('faktori'). Hier war ein sog. "faktor" verantwortlich für die Herstellung (Montage) der Bajonettarme. In der Anfangszeit bestand die Tätigkeit der Arsenale mehr in der Beschaffung als in tatsächlicher Herstellung.
Nach der Gründung des Kriegskollegiums 1634 wurden die Arsenale dem Kollegium unterstellt. Im 18. Jh. waren die staatlichen Arsenale ("Faktorier") besser organisiert, die Schmiede in den betreffenden Städten wurden angehalten, für die jeweiligen Arsenale zu arbeiten.Hersteller | Stempel | Historie |
Arboga |
Gegründet 1551. |
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Carl Gustaf Stads gevärsfaktori | gekröntes C |
Eskilstuna |
Hedemora | Gegründet 1706. | |
Husqvarna Vapenfabrik | H
gekröntes H |
Befindet sich in der Stadt
Huskvarna. |
Jönköpings faktori |
gekröntes K K mit Punkt |
Befindet sich in der Stadt Jönköping. Im frühen 18. Jh. waren Husqvarna/Jönköping gevärsfaktori die größten der 7 staatlichen Arsenale, mit 1.000 Beschäftigten und einer Produktion von 11.000 Schußwaffen im Jahr. Der Hauptteil der Produktion wurde während der 1790er Jahre nach Husqvarna verlagert. |
Norrtälje | NT
gekröntes NT |
Gegründet 1623. Wurde 1763 umgewandelt in 'ryttmästare' Jennings and 'brukspatron' Finlay’. 1843 wurde die Produktion durch den jetzigen Eigentümer, das Geschäftshaus Tottie & Arvedsson eingestellt. |
Norrköping | Unbekannt wahrscheinlich NK |
Gegründet in der 1620er Jahren |
Ronneby | Unbekannt wahrscheinlich R oder RB |
Gegründet 1679 |
Sundsvall | Gegründet in der 1620er Jahren. | |
Söderhamns faktori | gekröntes S
gekreuzte Gewehre über Boot |
Söderhamn Gegründet 1620 Die Russen eroberten die Stadt 1721. Die Fertigung wurde nicht vor 1725 aufgenommen. 1813 wurde die Fertigung nach Carl Gustaf Stad verlagert. |
Örebro | Ö |
Gegründet in der 1620er Jahren. |
Hersteller | Stempel | Historie |
A B BAHCO |
Enköping |
|
E.A. Bergs fabriksaktiebolag | EAB |
Eskilstuna, Erik Anton Berg AB. |
E.A. Naesman | E A NAESMAN |
Eskilstuna. |
Ericson | krönt E
ERICSON |
Eskilstuna |
Eskiltuna Jernmanufaktur AB | Eskilstuna | |
Eskiltuna Jernmanufaktur AB | EJ AB über gekröntem Anker | Eskilstuna |
Vira bruk |
Gegründet 1635 (die Rechte wurden am 28.4.1635 erteilt und 1775 wieder entzogen). Wurde 1948 geschlossen. Seit 1970 ist Vira bruk ein Museum. 1791-1800 wurden 2.280 Klingen und 1813-1814 2.000 Bajonette m/1811 gefertigt. |
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Wedevåg |
Fertigte 1720 sowie 1730. Klingen wurden noch bis 1755 hergestellt. |
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Graninge järnverk | Kein eigener Stempel (?) |
Im Besitz von Magnus Flemming (Vira bruk) Bis Ende 1709 waren 716 Bajonette (oder Klingen für die Montage bei Vira?) hergestellt worden. |
Begriff | Übersetzung |
f. | Geboren am |
d. | Gestorben am |
Es gab eine Anzahl von Rüstmeistern/Prüfern
sowohl bei den Waffendepots als auch bei Carl Gustaf Stad (CG). Rüstmeister,
welche als Waffenprüfer arbeiteten, wurden ‚besikningsrustmästare’ (etwa: Prüfrüstmeister) genannt.
Abgesehen von diesen gab es bei CG noch einige Prüfoffiziere. Zeitweise wurden weitere Offiziere als
zusätzliche Prüfer zum Dienst verpflichtet.
Swedish | English/Deutsch |
Besiktningsofficer | Inspection officer Prüfoffizier |
Besikningsofficersexamen | Inspection officer's examination Abnahme des Prüfoffiziers |
Rustmästare | Armourer Rüstmeister |
Besikningsrustmästare | Inspection armourer Prüfrüstmeister |
Besikningsrustmästarexamen | Inspection armourer's examination Abnahme des Prüfrüstmeisters |
Förrådsofficer | Staff sergeant Lageroffizier |
Referenzen | |
[1] | Olsson, Roger. Uppsats i `Meddelande XXXXI-XXXXII Armémuseum', 1980-82 |
[2] | Lissmark, Bengt. `Svenska bajonetter 1696 - 1965', 1973 |
[3] | Kungsmark, Stefan |
[4] | Johansson, Kjell B, Artikel i `Samlarnytt', 19?? |
[5] | Kiesling, Paul, `Bayonets of the world' |
[6] | Stöckel, Johan F, `Haandskydevaabens bedömmelse', 1943 |
[7] | von Schreber, Tor Schreber, `Karolinska bajonetter och deras föregångare på kontinenten'. `Föreningens armémusei vänner Meddelande IV `, 1941. |
[8] | von Goës, Nils, `Söderhamns gevärsfaktori 1620 - 1813', 1988 |
[9] | Wennberg, Kåa, `Svenska böss- och pistolsmeder', 1989 |
[10] | Janzen, Jerry L, `Bayonets of the Remington cartridge period', 1993 |
[11] | nn, `Vira klingsmedja och liebruk', 1985 |
[12] | Mats Persson, http://www.mtek.chalmers.se/~m95perm/ |
[m] | Eigene oder fremde Sammlungen |