Versuchs- und Experimentalbajonette für Karabiner m/94
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Aktualisierung 2012-03-11
© Per Holmbäck
Schwedisches
Karabinerbajonett m/1914 (oben) und das Versuchsbajonett fm/1913 (unten)
Model |
GL |
KL |
MRD |
Hersteller |
Anzahl |
fm/1913 |
460 |
330 |
15,5 |
Carl Gustaf Stads Gevärsfaktori |
500 |
m/1914 |
460 |
330 |
15,5 |
Carl Gustaf Stads Gevärsfaktori
Eskilstuna Jernmanufactur AB |
unbekannt |
navy project model |
630 |
500 |
15,5 |
Carl Gustaf Stads Gevärsfaktori |
sehr
wenige |
m/1915 |
630 |
500 |
15,5 |
Carl Gustaf Stads Gevärsfaktori
EJAB
EAB |
unbekannt |
Messerbajonette für den Karabiner m/1894
Die
schwedische Kavallerie benutze immer noch den Karabiner m/1870, als kleinere
Kaliber und Waffen mit Magazin eingeführt wurden. Im Jahr 1894 wurde dann ein
Mauserkarabiner angenommen – 2 Jahre bevor das entsprechende Gewehr eingeführt
wurde.
Der Karabiner
wurde am 7. August 1894 per Generalorder 845 als „Karabiner 1894“ ("1894
års karbin") angenommen. Am 6. April 1895 wurde der offizielle Name in
„6,5 mm – Karabiner m/94“ ("6,5 mm karbin m/94") geändert. Der
Karabiner m/1894 wurde von der berittenen Truppe (Kavallerie, Artillerie und
Nachschub) sowie der Marine (einschließlich der Marineinfanterie sowie der
Küstenartillerie) geführt.
Der 6,5 mm
Karabiner m/94 wurde anfangs ohne Bajonett ausgegeben und besaß keine
Bajonetthaft. 1913 wurden jedoch Versuche zu einem Karabinerbajonett
angeordnet, welche zu den Bajonetten m/1914 und m/1915 führen sollten.
1908-1911 versuche
Siehe separaten Artikel
Bajonett
fm/1913
Dies ist ein
Messerbajonett mit zweischneidiger Klinge ohne Hohlkehlen. Stahlgefäß mit
Holzgriffschalen, befestigt mit 2 Schrauben. Der Knauf besitzt einen T-förmigen
Kasten mit rundem Verriegelungsknopf.
Gebläute
Stahlscheide, welche am Bajonett mit einer Verriegelung hinter der Parierstange
arretiert wurde.
Dies ist
eines der besser bekannten schwedischen Versuchsmodelle.
Hauptunterschiede zum später angenommenen Model m/1914:
- Der
Verriegelungsknopf ist rund statt oval und sitzt näher an der
Knaufoberseite.
- Der
Mündungsring ist breiter als die Parierstange. Beim Modell m/1914 sind
beide gleich breit.
- Die Klinge ist spitzer.
- Der
Trageknopf der Scheide hat eine rundere Form. (Auch eine Anzahl von
Bajonetten m/1914 wurde mit dieser Ausführung ausgegeben.)
- Die
Scheide ist – wie die Klinge – spitzer. Sie ist ebenfalls gebläut, aber
etwas „glänzender“. Diese später hergestellten Scheiden waren etwas
breiter und hatten eine etwas „stumpfere“ Oberfläche. Diese Scheide wurde
in der Anfangszeit der Produktion auch für das Modell m/1914 genutzt.
Die
Versuchsmodelle des neuen Karabiner-Bajonettes wurden Anfang 1913 bestellt, und
in einer königlichen Order vom 23. Mai 1913 wurde festgelegt, die Versuche bei
der 8. Kompanie (("Norrlands Dragonregemente") in Umeå durchzuführen.
Am 4. Dezember 1913 wurde das fm/1913 angenommen, gleichzeitig wurden 500 Stück
bei Carl Gustaf Stad bestellt. Mit Generalorder 736 vom 06.07.1914 wurden die
Versuche auf die 1. Kompanie der Königlichen Garde zu Pferd ("Livgardet
till häst") in Stockholm sowie auf eine Esquadron der 3. Kompanie der Husaren
des Leibregiments ("Livregementets husarer") in Skövde ausgedehnt.
Der Grund dafür war, dass wahrscheinlich die gesamte Kavallerie das Bajonett
testen sollte, und so wurden weitere Versuche erforderlich. Diese sollten bis
zu den Regimentsmanövern von 1915 fortgeführt und die Bewertung dann bis 1.
November 1915 abgegeben werden. Im Juli 1914 wurden 300 Bajonette an die 8.
Kompanie sowie 100 Bajonette an die 1. und 3. Kompanie ausgegeben. Wahrscheinlich
blieb das fm/1913 auch noch nach der Ausgabe des Modells m/1914 im Einsatz.
Details
Das Bild zeigt die Unterschiede bei Knauf und Verriegelungsknopf zwischen beiden Modellen. (Der Verriegelungsknopf beim fm/1913 ist der gleiche wie beim Dillenbajonett m/1867-89.) |
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Die
Parierstange unterscheidet sich dadurch, dass der Mündungsring beim fm/1913
breiter ist. Die Fertigung muss deutlich schwieriger gewesen sein.
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Säbelbajonett für den Marinekarabiner m/1894
Dies ist höchstwahrscheinlich ein Projektmodell für das Bajonett
m/1915. Am 15. Oktober 1914 erhielt Carl Gustaf Stads eine Bestellung über 330 6,5 mm – Karabiner einschl. Karabinerbajonett m/1913 für die Marine.
Weniger als einen Monat später, am 9. November 1914, wurde die Bestellung
geändert
In 330 Bajonette mit Klinge und Scheide entsprechend dem
Projektmodell welches an den Hersteller gesandt wurde – jedoch mit Gefäß
und Aufpflanzung wie beim fm/1913.Am 18. Januar 1915 wurde das Säbelbajonett m/1915 eingeführt,
und per Order vom 22. Januar sollten die zuvor bestellten 330 Bajonette gemäß dem Muster gefertigt werden, welche am selben Tag an den
Hersteller gesandt wurde. 3 Wochen später – a, 11. Februar – wurden weitere 310
Karabiner samt Bajonett
bestellt.
Projektmodell
für das Bajonett für den Mariner-Karabiner |
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Nahaufnahme
des Gefässes. |
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Bajonett m/1914 für den UN-Einsatz
Zur
Aufpflanzung des Bajonettes am SMG
m/1945 war ein spezieller Adapter erforderlich. Dieser wurde aus alten
Aufpflanzvorrichtungen des Karabiners m/1894-14 hergestellt. Man sagt, die
Forderung kam damals von den schwedischen UN-truppen im Kongo, um die das
m/1914-Bajonett mit dem Halbautomaten m/1945 einsetzen zu können.
Lauf des SMG m/1945 mit Bajonetthaft für das
m/1945C.
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